Ecliptic
2022
ECLIPTIC
The interactive sculpture Ecliptic by the artist Felix J. Hermann Stumpf is a reinterpretation of a sundial and was specially created for the new premises of a suisse jeweler in Berlin. The artist approaches the topic of time measurement in its originality and creates a theme-specific and site-specific artwork.
7 m x 4 m x 2 m
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U(h)r — Sonne
Der Ursprung der Zeitmessung, also das Beobachten der Bahn der Sonne half unseren Vorfahren in der Orientierung im Jahreskreis und im Tag-Nacht-Zyklus. Ekliptik ist der Fachbe- griff für die scheinbare Bahn der Sonne durch den Fixsternhimmel, wie sie von der Erde aus im Laufe eines Jahres gesehen wird. In der Skulptur wird diese Bahn der Sonne, also ihre aktuelle Position am Tage im Leuchten einzelner Stäbe sichtbar.
Die Darstellung der Position wird in dem Kunstwerk erreicht, indem ein extra dafür geschriebenes Programm astronomische Daten verwendet um den Lauf der Sonne über ein bestimmtes Jahr zu zeichnen. Durch die Berechnung des Sonnenwinkels und des Azimuts wird hierbei der Zustand des Himmels über Berlin zuverlässig vorhergesagt und diese Daten werden verwendet, um die aktuelle Position der Sonne in der Skulptur darzustellen. Dabei wird berücksichtigt, dass die Sonne im Sommer länger und im Winter kürzer bei uns scheint und das Sonnenlicht morgens und abends bläulicher ist als zur Mittagszeit. Das Blau bleibt dann in der Nacht bestehen und wird auf alle beleuchtbaren Stäbe übertragen.
Die Skulptur ist oval. In der nach Süden gewandten Seite befinden sich 27 Stäbe, welche durch LED-Lampen beleuchtet werden. Diese sind im Rhythmus 1 (beleuchtet) zu 3 (nicht beleuchtet) angeordnet. Dies schafft eine Verbindung zur traditionellen Art der Anzeige der Uhrzeit dem Ziffernblatt. Hierbei wird die Viertel-Aufteilung des Kreises einer Stunde auf dem Ziffernblatt (also 0 / 15 / 30 / und 45 min.) berücksichtigt und auf die Stäbe übertragen. In der exakten südlichen Ausrichtung, also zur Mittagszeit wenn die Sonne am hellsten schient verdichten sich die beleuchteten Stäbe.
Das Möbiusband
Die Skulpturale Form der Sonnenuhr ist die eines Möbiusbandes. Das Möbiusband ist ein Symbol für Unendlichkeit und die Basis der künstlerischen Raumkomposition.
Ein Möbiusband bezeichnet eine Fläche, die nur eine Kante und eine Seite hat. Sie ist nicht orientierbar, das heißt, man kann nicht zwischen unten und oben oder zwischen innen und außen unterscheiden und das lässt sie wie eine unendliche Fläche wirken. In dieser Skulptur besteht das Möbiusband aus 180 Stäben, welche sich jeweils um 1° drehen, was mit der Drehung des Bandes um 180° zusammenhängt.
Das Band als ortsspezifische Skulptur geht durch seine geschwungene Form einen sensiblen Dialog mit der denkmalgeschützten Außenfassade mit den Rundbögen der Fensterfront ein und bildet einen Bezug zu einem Uhrband.
Commissioned by Felix Stumpf
Control and programming Mickey van Olst